Bildung als Wegweiser: Mit der Kinderstiftung „Hoffnungsstrahl“ in Kenia

Kenia – ein Land voller Kontraste, Herzlichkeit und atemberaubender Natur.

Unsere 13-tägige Reise in einer elfköpfigen Gruppe führte uns an die Ostküste Afrikas, wo uns dieses faszinierende Land mit offenen Armen empfing. Bei der Ankunft begrüßten uns Einheimische herzlich mit den Worten „Karibu“ (Willkommen) und „Asante Sana“ (Dankeschön). Direkt beim Gelände unserer Unterkunft bekamen wir Besuch von einer Gruppe neugieriger Affen – ein Vorgeschmack auf das Tierreich, das uns die nächsten Tage begleiten würde.

Unser erster Stopp führte uns nach Ngong, wo wir den kenianischen Bischof John Oballa trafen. Er überraschte uns mit Maasai-Tüchern als Gastgeschenk und ließ uns kenianische Köstlichkeiten probieren. Schon am ersten Tag in Kenia bot sich uns ein erster Eindruck von der Lebensrealität in Kenia. Kleine Dörfer, lebhafte Straßenmärkte und Menschen, die ihren Alltag inmitten einer atemberaubenden Landschaft bewältigen.

Ein ganz besonderes Erlebnis war der Besuch der „Sacred Heart Catholic Primary School“ in Kirima Kwa Wangu. Trotz der Ferien wurden wir von den Internatsschülern herzlich empfangen. Gemeinsame Volleyball- und Fußballspiele stärkten die Verbindung zwischen uns und den Schülern. Ein Blick in die Klassenzimmer zeigte uns, wie wichtig Bildung für die Zukunft dieser Kinder ist.

Doch der Grund und somit das wahre Herzstück unserer Reise lag nahe Meru – beim St. Clare Kindergarten und der Schule in Kiirua, die von der Kinderstiftung „Hoffnungsstrahl“ unterstützt wird. Der Empfang war überwältigend: Mit Gesang und Jubel hießen uns die Schüler und Schwestern willkommen, was uns alle tief bewegte. Diese Begrüßung, so herzlich und voller Freude, sorgte bei uns allen für Gänsehaut und bewegte uns zutiefst. Wir ahnten schon, dass viele ähnliche Momente an den kommenden zwei Tagen folgen, die wir mit den Kindern, Jugendlichen, Lehrern und Schwestern verbringen. Die Schule bietet etwa 600 Schülern eine Bildungschance, auch wenn sich nicht alle Eltern das Schulgeld leisten können. Dank Stipendien öffnet die Schule ihre Tore für alle.

Der Sonntag begann – wie vermutet – erneut mit zahlreichen Gänsehaut-Momenten beim Sonntagsgottesdienst in der St. Clare Schule. Die Atmosphäre war ergreifend und wir spürten die tiefe Spiritualität und Gemeinschaft dieser Schule.

Das Morgenritual der Kinder am Wochenanfang, bei dem Disziplin und Fröhlichkeit Hand in Hand gehen, spiegelte die Werte und den starken Zusammenhalt der Schulgemeinschaft wider. Anschließend merkten wir am eigenen Leib, dass besonders der von der Kinderstiftung „Hoffnungsstrahl“ finanzierte Spielplatz – mit vielen Rutschen, einer Hüpfburg und Sonnenschutz – ein Highlight für die Kinder ist. Auch die Lehrer und Erzieher berichteten nur das Beste vom Spielplatz. Beim gemeinsamen Rutschen erlebten wir hautnah, wie viel Freude und Lebensqualität durch das Spendenprojekt ermöglicht wird, da die Kinder sich neben dem anstrengenden Lernalltag auf dem Spielplatz austoben und Spaß haben. Danach besichtigten wir die Klassenzimmer, wo uns die Kinder stolz ihre Lernerfolge präsentierten.

Der letzte Tag in Meru begann mit einer herzlichen Verabschiedung an der St. Clare Schule. Die Kinder und Schwestern bereiteten uns einen emotionalen Abschied, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Der Besuch dieser Schule war ein Beweis dafür, wie wichtig und wirkungsvoll die Unterstützung durch die Kinderstiftung „Hoffnungsstrahl“ ist. Die Tage in der St. Clare Schule haben uns tief bewegt und gezeigt, wie Bildung das Leben von Kindern verändern kann. Der Abschied fiel uns schwer, denn die Herzlichkeit und Dankbarkeit war überwältigend. Viele Erinnerungen vor allem durch die Begegnungen bleiben noch lange in unseren Herzen.

Zurück in Nairobi tauchten wir im Nationalmuseum in die Geschichte und kulturelle Vielfalt Kenias ein. Nach einem Blick auf die Stadt von oben, besichtigten wir die Basilika Heilige Familie und den Don Bosco Wallfahrtsort „Upper Hill“, bevor wir einen der stärksten Kontraste unserer Reise erlebten: Ein Blick auf Kibera, dem größten Slum in Nairobi mit schätzungsweise 1 Mio. Bewohnern. Dies war eine Erinnerung an die Herausforderungen, denen viele Kenianer täglich gegenüberstehen. Diese Realität bildete einen starken Gegensatz zu den Momenten der Hoffnung und Freude, die wir in den vergangenen Tagen erleben durften.

Unser letzter Tag führte uns zu „Ocean Sole“, einem Projekt, das aus gebrauchten Flip-Flops beeindruckende Kunstwerke macht. Anschließend schlossen wir unsere Reise mit dem Besuch des Nyumbani-Heimes für HIV-infizierte Kinder, welche zum Großteil Waisenkinder sind. Uns beeindruckte die Arbeit der dortigen Betreuer und Schwestern sehr. Besonders schön ist, dass alle Kinder im Heim Medikamente nehmen. Dadurch ist das Virus bei ihnen so weit unterdrückt, dass keine Ansteckungsgefahr besteht, sie öffentliche Schulen besuchen und an ein normales Leben herangeführt werden. Auch hier waren wir erneut von der Herzlichkeit und dem Zusammenhalt aller gerührt und zutiefst bewegt.

Mit unzähligen Eindrücken im Gepäck machten wir uns schließlich auf die Heimreise, die Zeit zum Nachdenken über die Begegnungen und die herzliche Gastfreundschaft bot, die uns an jeder Station der letzten Wochen entgegengebracht wurde.

Zusammenfassend war unsere Reise nach Kenia geprägt von einer beeindruckenden Vielfalt an Erlebnissen: Von der atemberaubenden Natur über die herzlichen Begegnungen bis hin zur berührenden Unterstützung, die die Kinderstiftung „Hoffnungsstrahl“ in der St. Clare Schule leistet. Die Tage haben uns bestätigt, wie wichtig es ist, Bildungsprojekte zu fördern und wie viel sie für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen bedeuten. Besonders im Herzen werden wir die kennengelernten Menschen tragen, die tagtäglich dafür eintreten, den Kindern und Jugendlichen in Kenia Bildung und ein normales Leben (trotz schwieriger Umstände) zu beschaffen. Die Erinnerungen an diese Reise und alle getroffenen Menschen werden uns noch lange begleiten und unsere Sicht auf die Welt nachhaltig und positiv beeinflussen.